Ostsachsens Kreissportbünde möchten kurze Wege, eine verbesserte Betreuung und neue Perspektiven für Kadersportler 

 Ein bedeutender Schritt für die sportmedizinische Versorgung in Ostsachsen beschreibt das das erste sportmedizinische Netzwerktreffen, welches in Bautzen stattfand.  Eingeladen hatten der Kreissportbund Bautzen, der Oberlausitzer Kreissportbund sowie der Landessportbund Sachsen. Zahlreiche Vertreter aus Medizin, Sportverbänden, Trainerkreisen und weiteren Interessensgruppen folgten der Einladung.

Ziel der Veranstaltung war es, den Grundstein für ein regionales Netzwerk aus Ärzten, Therapeuten, Sportvereinen mit Stützpunktstatus und weiteren Fachkräften zu legen, welches künftig die Betreuung von Nachwuchsleistungssportlern – insbesondere von Kadersportlern – deutlich verbessern soll. Im Fokus stehen dabei ortsnahe Untersuchungsmöglichkeiten sowie eine schnelle und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung.

„Der Aufwand für Vereine, Trainer, Eltern und Athleten ist derzeit enorm“, so Lars Bauer vom Kreissportbund Bautzen. „Viele Kadersportler müssen für verpflichtende Untersuchungen nach Dresden oder sogar Leipzig reisen. Das wollen wir ändern.“

Notwendig ist nun eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen sportmedizinischen Einrichtungen, Vereinen und regionalen Leistungssportzentren. Es müssen qualifizierte Fachkräfte und standardisierte Abläufe für die Untersuchungen bereitgestellt werden. Zudem ist eine nachhaltige Finanzierung sowie die Anerkennung durch relevante Sportverbände und Institutionen entscheidend. Prof. Dr. Detlef Brock, Kinderchirurg und Vorsitzender des Fachausschusses Sportmedizin beim Landessportbund resümiert das Treffen wie folgt: „Mit dem Zusammenkommen interessierter und sportaffiner Mediziner verschiedener Fachrichtungen ist für die Entwicklung eines sportmedizinischen Netzwerkes in Ostsachsen ein erster und wichtiger Schritt gelungen. Dank der Initiative der beiden ostsächsischen Kreissportbünde, gab es nun einen ersten intensiven Austausch zwischen den in der Region niedergelassenen Medizinern und Sportartenvertretern. Dabei gibt es selbstverständlich weiterhin die Unterstützung des Landessportbundes und die Mitarbeit der Sportmediziner des Sächsischen Sportärztebundes.“

Langfristig will man in Ostsachsen solch eine durch den Landessportbund Sachsen zertifizierte sportmedizinische Untersuchungsstelle etablieren. Diese soll nicht nur die Wege verkürzen, sondern auch die Qualität und Effizienz der Betreuung steigern.

„Das es schwierig ist, Kompetenzen in den ländlich geprägten Regionen zu bündeln, wissen wir. Aber von einem kompetenten Netzwerk aus sportaffinen Medizinern profitiert der Breitensport ungemein. Das ist Motivation genug, dieses Thema anzugehen“, so Marko Weber-Schönherr vom Oberlausitzer Kreissportbund.

Das Netzwerktreffen markiert den Auftakt für eine enge Zusammenarbeit zwischen Sport und Medizin in der Region. Weitere Treffen und konkrete Maßnahmen sind bereits in Planung.

Text und Foto: Oberlausitzer Kreissportbund/ Kreissportbund Bautzen e.V.